Schützer von Natur im Land NRW als Chef des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz:
„Lutz Lienenkämper mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen beauftragt.“
Aus https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail?tx_news_pi1%5Bnews%5D=1866&cHash=dbb301f4383868affa91b3c60984bb09 vom 12.04.22
E Mail Anfrage vom 03.05.22
Sehr geehrter Herr Lienenkämper,
ich grüsse Sie als neuer Minister für Umweltschutz in NRW.
Ich hätte da gleich eine Frage.
Ihre Vorgängerin sagte der Wald ist Klimaschützer Nr 1.
Es geht um eine geplante Schneisenrodung eines Buchenwaldstückes.
Auftraggeber ist NRW und Strassen NRW. Also das Land NRW hat mich an das Verkehrministerium verwiesen.
Ich habe nun herausgefunden, dass diese Strasse eine Ortsumgehung L364n für Hückelhoven werden soll, um die Anwohner zu entlasten wegen Lärm und Schadstoffen.
Nur deswegen eines der letzten Buchenwaldstücke zu zerstören halte ich für etwas unlogisch. Als Begründung viel zu dürftig in Anbetracht der heutigen Lage und der Auffoderung der EU nach mehr Buchenwald bzw Buchenwaldschutz.
Ich gehe davon aus, dass die ursprünglichen Planer vor 30 Jahren noch nicht wussten wie die Lage heute ist und keiner der heutigen Planer das mitgedacht hat. Viele Menschen denken ja noch gar nicht über den Ernst der derzeitigen Lage nach. Das haben sie sicher auch schon mitbekommen. Also bzw ich weiss nicht wie das bei Politikern so ist, bei den Bürgern ist es jedenfalls so.
Die Ersparnis der Schadstoffe und des Lärms bezieht sich auf einen Zeitrahmen von 10 Jahren ca. Ab 2035 sollen ja Benziner nicht mehr zugelassen werden.
Dafür den Klimaschützer Nr. 1 wegzumachen um für die paar Jahre etwas einzusparen halte ich für unhaltbar als Begründung. Zusätzlich geht es ja dann wieder um zusätzliche Flächenversiegelung was ja auch derzeit problematisch ist.
Ich bin noch nicht an der Stelle angekommen was NRW als Ausgleich zahlen oder machen müsste um das geplante Stück zu ersetzen.
Jedoch weiss ich, dass die Ortsumgehung Hückelhoven nichts mit der Erschliessung des Projektes Future Site InWest zu tun hat oder ähnlichem. Sondern wirklich nur für die Anwohner gebaut wird. Wo ich mich dann auch frage, warum genau diese Anwohner so vehement dafür einstehen und sich engagieren dass der Junkerwald stehen bleiben kann.
Ich persönlich würde gerne ein FFH Gebiet oder Naturschutzgebiet daraus machen. Am liebsten eine Mutter für neuen Wald. Also das ein gewisser Randstreifen der jetzt noch ein Feld ist (die Felder werden ja auch weniger wenn Tierproduktionsfirmen auf Grund der Dringlichkeit des Umweltschutzes verboten bzw. dezimiert werden müssen) am Waldrand so gelassen wird und somit sich der Wald ohne jegliche Kosten von alleine vergrössern kann.
Wäre das nicht auch eine gute Idee so als Umweltprojekt für NRW? Oder auch ein Aushängeschild wird: wir lassen Buchenwälder wieder nachwachsen ohne auch noch Kosten dafür zu haben. Oder wir schützen unsere noch vorhandenen Buchenwälder?
Soweit ich weiss muss Deutschland ein Biotopnetzverbund nachweisen. Vielleicht würde ja dieses Waldstück schon super in diesen Verbund mitreinpassen. Denn es gibt ja nicht viel Fläche übrig für Naturschutz. Wenn da schon eine so kostbare Fläche steht, wieso soll die nur dafür weggemacht werden, damit ein paar wenige Bürger weniger Lärm haben? Oder eine Minieinsparung Schadstoffe als zusätzliches Ziel noch sein könnte.
Ich würde auch gerne eine Rechnung sehen. Das Verkehrsministerium schrieb mir das durch verkürzte Fahrtwege der Fahrer dann auch zusätzlich Schadstoffe eingespart werden.
Wieviel ist das über 10 Jahre und wie hoch wäre im Gegenzug dazu die Leistung dieses Waldstückes in Punkto Atmenluft/ C02 Killing/ Artenschutz/ Bodenschutz/ Wasserschutz/ Erholungsraum für Bürger/ Menschenschutz?
Ich gehe davon aus dass die Einsparung gegenüber dem Gewinn geringer ausfällt.
Was sagen sie jetzt als neuer Umweltminister dazu? Ist jetzt eine Strasse zur Entlastung der Anwohner wichtiger oder ein Wald? Also so aus Ihrer Sicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Alice Thanningerr