Nachfolgende die Erklärung woher dieser Ausspruch stammt.
„Heilig’s Blechle ist eine schwäbische Redewendung zum Ausdruck des Erstaunens, der sich von einem kommunalen Ausweis zur Armenversorgung ableitet. Der Ausdruck wird heute außerdem scherzhaft für „Auto“ verwendet.“
Ich kenne es als Auspruch des Erstaunens über etwas was eigentlich nicht sein kann.
„Ursprung
Nach Einführung der Reformation wurde im Herzogtum Württemberg die Verwaltung von Staat und Kirche neu geordnet. Die Versorgung der Armen wurde auf kommunaler Ebene der Kirche übertragen, die hierzu einen „Armenkasten“ oder „Heiligen“ einrichtete, der vom „Heiligenpfleger“ verwaltet wurde. Das öffentliche Betteln wurde verboten, dafür gingen neben der Kollekte auch die Erträge kirchlicher Güter und Geldgeschäfte sowie Geldbußen aus Vergehen gegen die Kirchenordnung an den Armenkasten. Mit dessen Mitteln wurden ausschließlich ortsansässige Arme, sogenannte „Hausarme“, versorgt, Fremde wurden mit der „Bettelfuhre“ abgeschoben.
Der Dreißigjährige Krieg verschlechterte die wirtschaftliche Lage im Herzogtum, die sich auch in der Folgezeit wegen wiederholter Einfälle französischer Truppen nicht bessern konnte. Die Bettelei nahm so stark zu, dass einzelne Kommunen einen „Bettelvogt“ zur Vertreibung der Bettler anstellten. Da die Kollekten nicht mehr genug Mittel erbrachten, um die Hausarmen zu unterstützen, wurde ihnen die Bettelei erlaubt. Wer unverschuldet in Not geraten war, erhielt im 18. Jahrhundert vom „Heiligenpfleger“ ein Blechstück als Berechtigungsausweis – da die Ausgabe für Zwecke des „Heiligen“ erfolgte, ergab sich die Bezeichnung Heilig’s Blechle.“
OHKÄH. Ja, also es gab mal einen Bettlerausweis. Ohne den durfte nicht gebettelt werden. Den Ausweis gab es weil die Kirche nicht mehr genug Geld für die Armen hatte und sie somit ein Bettelverbot wieder aufheben mussten. Die Ausgabe dieses Blechstücks hatte den Zweck des Heiligen.
Frage: Warum hatten so viele Hunger? Waren so arm? Warum hatte die Kirche nicht genug Geld?
„Warum sich daraus ein Ausruf des Erstaunens entwickelt hat, ist unklar, zumal die Vergabe von Blechen im 19. Jahrhundert wieder eingestellt wurde, es also auch keine Überlieferung dieses Brauchs im Alltag gab. Möglich wäre eine Verwechslung mit den ebenfalls im 18. Jahrhundert eingeführten Schwörbüchsen, die in Wirtshäusern aufgestellt waren. Wer beim Fluchen ertappt wurde, musste einen Geldbetrag in die Büchse zahlen, deren Ertrag dann wiederum an den „Heiligen“ ging.
Auch nicht schlecht. Dann könnte theoretisch, wenn ein Mensch der Natur schadet wieder so ein Blechle eingeführt werden? Damit Geld an das Heilige geht? Ausgleich halt. Schadensersatz oder wie das so genannt wird. Das gibt es ja schon 🙂 Ist besser verständlich. Übersichtlicher. Einfacher.