Aus „Der Zeit“

„EU-Renaturierungsgesetz: Wird das wieder gut?

Nach einem zermürbenden Streit ist die EU beim Gesetz zur Wiederherstellung der Natur einen wichtigen Schritt weiter.
Von Fritz Habekuß

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Was besagt das neue Gesetz zur Renaturierung – und wieso kommt es jetzt?

Nach langen Verhandlungen hat sich die EU auf einen Gesetzesvorschlag geeinigt, um die Natur in Europa wiederherzustellen. Er sieht vor, dass 20 Prozent aller Land- und Meeresflächen bis 2030 renaturiert werden. Darunter fallen auch degradierte Lebensräume, also begradigte Flüsse, Monokulturwälder und überdüngte Agrarlandschaften ohne Hecken und Bäume dazwischen. Bis 2030 sollen von ihnen 30 Prozent renaturiert sein, bis 2040 60 Prozent, bis 2050 sogar 90 Prozent. Zudem gibt es ein (vage formuliertes) Verbot, den Zustand von Ökosystemen zu verschlechtern.

Mit dem Gesetzesvorschlag, den Kommission, Parlament und Ministerrat beschlossen haben, tut die EU zunächst einmal eines: ihre Pflicht. Er ist einer der zentralen Elemente des Green Deals von Ursula von der Leyen und soll Europa einen Schritt näher an die Ziele der UN-Biodiversitätskonferenz von Montreal bringen. Dieses Abkommen gilt als Meilenstein für den weltweiten Naturschutz. In Montreal jedoch wurde eigentlich beschlossen, 30 Prozent der degradierten Flächen wiederherzustellen – dahinter bleibt der jetzige Vorschlag aus Brüssel mit 20 Prozent deutlich zurück.“

 

Wieso kommt es jetzt? Aus diesem Abschnitt erlese ich als Antwort: Weil die UN- Biodiversitätskonferez das befohlen hat. Ich gehe von Befehl aus, da eine „Pflicht erfüllen müssen“ in dem Zusammenhang passt.

Es gibt ein „vages Verbot“ den Zustand von Ökosystemen zu verschlechtern. Was ist der Grund dass es da kein Verbot gibt? Und wo finde ich den Orginalabschnitt mit dem vagen Verbot?

Ich brauche noch Entwirrung für den Satz wenn 20 Prozent renaturiert werden sollen, wieviel Prozent darf dann zerstört werden.  Vielleicht gibt es dazu kein Gesetz, weil man ja ausgleichen kann was zerstört wird.  Jedoch hinkt dieses, da es keinen Platz für Ausgleiche gibt? 

Es ist sinnlos etwas zu heilen und gleichzeitig zu zerstören
Mir gefällt es immer noch nicht dass immer von Klimawandel und Artenstreben berichtet wird und die Kernthese das es am Kipppunkt ist ob der Mensch weiter lebt oder nicht in einfacher Sprache da nicht steht. Das ist kein Märchen oder In. Es ist so.

Überfordert es die Bürger? Die Bürger müssten sich da eh keinen Kopp drum machen wenn die Führer der Gesellschaften fürsorgend handeln würden. Die tun das aber nicht weil die Geld verdienen wollen als Ziel 1. Und es selber nicht wahrhaben wollen so wie viele.

 

Wieso hat diese das befohlen? Wow, da poppt ein krasser Header auf klicke ich den Link zu Montreal an. Auch wieder „die Zeit“. Hier stehts. Schwarz auf weiss.

 

Aus: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022-12/un-weltnaturgipfel-cop-15-naturschutzabkommen-biodiversitaet

 „UN-Weltnaturgipfel: Der Tag, als die Menschheit beschloss, sich selbst zu retten

Endlich gibt es ein globales Abkommen, um die natürliche Vielfalt der Erde zu bewahren.  Es ist keineswegs perfekt.  Aber die Chance, den Kollaps des Planeten abzuwenden. Ein Kommentar von Dagny Lüdemann, Montreal 58 Kommentare

Weiter im Ursprungsartikel heisst es:

„Worauf muss sich die Landwirtschaft einstellen?

Wenn Äcker oder Wälder an einem Ort geschützt werden, kann das anderswo den Druck erhöhen, noch mehr aus land- und forstwirtschaftlichen Flächen herauszuholen.

Das wäre ein Nullsummenspiel für die Natur.

Deswegen müssen Konflikte zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nach Meinung der EU besser gemanagt werden.

Schließlich bestehen allein 38 Prozent der Fläche in Europa aus Agrarland; in Deutschland ist es die Hälfte der Landesfläche.

Der Gesetzesvorschlag sieht Maßnahmen vor, damit sich die Natur auch in landwirtschaftlichen Gebieten wieder erholt:

Landwirte sollen dafür sorgen, dass mehr Schmetterlinge und Feldvögel auf ihren Äckern und Feldern leben.

Alle sechs Jahre soll das erreichte Ziel auch überprüft werden.

Offen ist die Frage, woher das Geld für das Vorhaben kommen wird.

Der Topf der EU-Agrarpolitik – einer der größten Posten im europäischen Haushalt – ist dafür nicht vorgesehen.

Beobachtern wie dem deutschen Agrarökologen Josef Settele bereitet die im Gesetz eingebaute „Notbremse“ Sorgen.

Sie erlaubt es Bauern, die Umweltvorgaben zu ignorieren, wenn die Nahrungssicherheit bedroht ist. Wie dieser Notfall definiert sein wird, ist bisher unklar.“

 

Bitte mal kurz die Augen schliesse. Wie sieht ein Bauer aus dem kundgetan wird: Du Horsch, wir retten jetzt die Menschheit. Komm mach Schmetterlinge und Feldvögel auf Deinen Acker. Wir kontrollieren dass, wehe in 6 Jahre fliegt da kein Schmetterling.

Ich gehe davon aus das bereits ökologisch arbeitende Betriebe damit kein Problem haben. Doch ein Landwirt der mit grossen Maschinen derzeit gewöhnt ist zu arbeiten kriegt so keinen Schmetterling da drauf und müsste aufgeben?

Die Nahrungssicherheit ist schon bedroht. Siehe Artikel Mensch retten. Was passiert eigentlich wenn jedes Land für seinen eigenen Bedarf produziert? Verarmen dann Menschen? Können Bürger auch Landwirte unterstützen bei der Umstellung? Das Modell solidarische Landwirtschaft ist meiner Meinung gut geeignet. Du, wenn Du umstellst kaufe ich das Mehl nur noch von Dir? 

Diese Prozesse habe ich noch nicht erforscht und auch noch kein Interview geführt mit einem Landwirt der derzeit so arbeitet und was er bräuchte um umzustellen.

Nahrungssicherheit ist dann bedroht wenn der Strom ausfällt und die Supermärkte zu haben. Wenn der Sprit alle ist und kein LKW mehr fahren kann. Die beste Sicherheit die sich ein Bürger in Punkto Lebensmittel besorgen kann ist ein Landwirt der für ihn in der Nähe produziert. Selber sein Essen anzubauen ist ein Vollzeitjob glaube ich. Im schlimmsten Fall hat dieser Landwirt auch eine Pferdekutsche und kann die Ware ins Dorf / Stadt liefern. 
Praktisch wäre auch wenn der Mensch weiterhin sich was pflücken kann.

Jeder gemähter Rasen kann ungemäht viele Pflanzen enthalten die der Mensch essen könnte. (Projekt mit Städten und Wohnungsbaugesellschaften die alten „der Rasen muss kurz und ordentlich“  Gewohnheit umwandeln in Wiesen oder einfach wachsen lassen.)

„Warum braucht es die Neuregelung – und was bedeutet sie für die Moore?

Die Natur stirbt weltweit schneller als je zuvor in der menschlichen Geschichte.

Das zeigt ein Bericht des UN-Weltbiodiversitätsrats von 2019. Europas Natur leidet besonders.

Mehr als 80 Prozent aller geschützten Lebensräume und knapp 40 Prozent der geschützten Vogelbestände sind laut Zahlen der Europäischen Umweltagentur in einem schlechten Zustand.

Naturschutz ist also wichtig;

doch allein reicht er nicht.

Der Gesetzesvorschlag, auf den sich die drei EU-Gremien jetzt geeinigt haben, liegt noch nicht in allen Details vor.

Klar ist: Die heftig diskutierte Wiedervernässung von Mooren wird Teil der Strategie sein –

allerdings ohne eine Verpflichtung für private Landbesitzer und die Bauernschaft. Und ohne die Vorgabe, tatsächlich alle Moorflächen wiederherzustellen.

Der Konflikt: Auf nassen Mooren lässt sich keine klassische Landwirtschaft betreiben.

Was dem Klima und der Biodiversität nützt, kann dem einzelnen Bauern schaden.

Dabei ist die Wiedervernässung der einfachste Weg, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden und so den Klimawandel zu bremsen. Denn das können Moore wie kein anderes Ökosystem.“

Die Natur stirbt schneller als jemals zuvor.

Naturschutz reicht nicht.“

 

Ja das bedeutet wahrscheinlich das auch berechnet werden muss wie diejenigen die aktuell Jobs haben die zerstörerisch auf die Erde wirken Geld verdienen können zukünftig?

Bei Autos und Flugzeugbau könnten die Mitarbeiter ja Maschinen bauen die Umweltneutral sind.

Und was macht ein Kohleabbauer, gibt es die überhaupt noch, oder nur noch Maschinenfahrer. Wozu hat ein Maschinenfahrer beim Kohleabbau denn Lust? Oder ein Abenteuerlustiger auf der Ölplattform? Hah ich weiss. Kriegswaffenentfernung. Ein Beruf mit viel Adrenalin, Spannung und Abenteuer. Doch wer bezahlt das? Einen wirtschaftlichen Gewinn aus entfernten Kriegswaffen machen? Mhm. 

Also welche Moore gibt es in Deutschland. Wie viele können einfach so „renaturiert“ werden. Wieviele Landwirte müssten aufgeben da das trockengelegte Moor für die Landwirtschaft ja dann nicht mehr als Betriebssitz agieren kann und was machen diese stattdessen?  

„Was genau bedeutet das Gesetz für Deutschland?

Noch lässt sich diese Frage nicht beantworten.

Die Ziele des Gesetzes sind für die ganze EU formuliert.

Im Text ist die Rede von 25.000 Flusskilometern, die in Zukunft wieder frei fließen, oder von drei Milliarden zusätzlichen Bäumen, die bis 2030 gepflanzt werden sollen.

Erst wenn der Entwurf im Parlament verabschiedet ist, wird er zu in der EU geltendem Recht. Dann muss Deutschland diese Ziele in nationale Gesetze gießen.

Der Teufel steckt wie immer bei solch komplizierten Prozessen in den Details. Die genauen Formulierungen sind entscheidend.

Ob es im Gesetz etwa heißt, dass sich der Zustand von Wildbienen, Fliegen und anderen Bestäubern in der Agrarlandschaft verbessern muss, oder ob auf eine Verbesserung hingearbeitet werden soll.

Welche Schutzgebiete ausgewählt werden oder wie gemessen wird, ob es der Natur tatsächlich besser geht:

All das ist wichtig. Die Renaturierung von Mooren etwa würde besonders in Niedersachsen große Auswirkungen haben, wo es die meisten Hochmoore gibt, sowie im Nordosten Deutschlands, wo die meisten Niedermoore liegen.“

 

Soweit wie ich das verstanden habe hat jedes EU Land 6 oder 7 Jahre Zeit sich darüber Gedanken zu machen was renoviert werden soll.

Und ist erst verpflichtet damit zu beginnen, nachdem es Ihre Überlegungen kundgetan hat.

Was kosten 3 Millarden Bäume (Produktion inkl. Bewässerung, Abnahmepreis pro Baum, Klonbaum?, Einpflanzen, Bewässern)  und wieviel wachsen von alleine nach, wenn Wälder in Ruhe gelassen werden pro Hektar?
Wieviele Wälder sind geplant abgeholzt zu werden?

Gibt es eigentlich schon Forschungen über die Produktion von Baumpflanzen für Pflanzaktionen?
Wasserverbrauch, Transport der Pflanzen, Pestizide dafür oder nicht, und was ist der Unterschied zwischen einem Klonbaum und einem mit Eltern in der Nähe? 
Ich weiss nicht ob das messbar oder erforschbar ist. Natürlicherweise sage ich dass Kinder mit Eltern natürlich einen besseren Start haben als welche ohne. 

Aus: https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/03/baeumepflanzen-fuer-das-klima-warum-das-komplex-und-teuer-ist

Da steht jetzt nichts über die Produktion an sich und meine Fragen dazu. Aber es beschreibt den Aufwand für den Slogan „pflanzt Bäume“. 

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